Gesunde Balance im Mund

Die wilde Welt der Bakterien in Deinem Mund

Lesezeit: 1 Minute

Selbst mit einer sorgfältigen Zahnhygiene beherbergt ein einziger Zahn zwischen 1.000 und 100.000 Bakterien! Allein auf den Zähnen zählt man deswegen bereits über 3 Millionen Bakterien. Dazu kommt noch die 1 Milliarde Bakterien im Speichel, den man täglich schluckt. Und nicht zu vergessen die größte Fläche in unserem Mund, das Zahnfleisch und der Gaumen! Insgesamt haben wir also mehrere Milliarden Bakterien in unserem Mund. Dieser ist somit dichter bevölkert als unsere Erde! Wissenschaftler gehen davon aus, dass mindestens 700 verschiedene Bakterienarten in unserem Mund existieren. Und es finden sich immer wieder neue, gerade einmal die Hälfte dieser Bakterienarten hat überhaupt schon einen eigenen Namen.

Vom Augenblick der Geburt besiedelt eine immer grösser werdende Vielfalt bakterieller Keime zunächst die Zunge und Schleimhäute des Neugeborenen und später das Gebiss. Die Mundhöhle ist im Verlauf der menschlichen Entwicklungsgeschichte den Mikroorganismen ein willkommener Lebenraum geworden. Ihre Besiedelung mit Bakterien aller Art ist ein normaler Zustand. Sie mag auf den ersten Blick gefährlich erscheinen – ist es aber nicht. Die rasche Vermehrung der Mikroorganismen in der feuchtwarmen Brutkammer der Mundhöhle und damit verbundenen Gefahr, an bakteriellen Infektionen zu erkranken, wird jedoch durch funktionsbereite Abwehrmechanismen beherrscht wie z.B. dem Speichel oder auch der Mensch mit seiner regelmässigen Zahnpflege.

am 13. April 2021

Selbst mit einer sorgfältigen Zahnhygiene beherbergt ein einziger Zahn zwischen 1.000 und 100.000 Bakterien! Allein auf den Zähnen zählt man deswegen bereits über 3 Millionen Bakterien. Dazu kommt noch die 1 Milliarde Bakterien im Speichel, den man täglich schluckt. Und nicht zu vergessen die größte Fläche in unserem Mund, das Zahnfleisch und der Gaumen! Insgesamt haben wir also mehrere Milliarden Bakterien in unserem Mund. Dieser ist somit dichter bevölkert als unsere Erde! Wissenschaftler gehen davon aus, dass mindestens 700 verschiedene Bakterienarten in unserem Mund existieren. Und es finden sich immer wieder neue, gerade einmal die Hälfte dieser Bakterienarten hat überhaupt schon einen eigenen Namen.

Vom Augenblick der Geburt besiedelt eine immer grösser werdende Vielfalt bakterieller Keime zunächst die Zunge und Schleimhäute des Neugeborenen und später das Gebiss. Die Mundhöhle ist im Verlauf der menschlichen Entwicklungsgeschichte den Mikroorganismen ein willkommener Lebenraum geworden. Ihre Besiedelung mit Bakterien aller Art ist ein normaler Zustand. Sie mag auf den ersten Blick gefährlich erscheinen – ist es aber nicht. Die rasche Vermehrung der Mikroorganismen in der feuchtwarmen Brutkammer der Mundhöhle und damit verbundenen Gefahr, an bakteriellen Infektionen zu erkranken, wird jedoch durch funktionsbereite Abwehrmechanismen beherrscht wie z.B. dem Speichel oder auch der Mensch mit seiner regelmässigen Zahnpflege.

ZAHNBELAG
@ Science Photo Library / Steve Gschmeissner

Farbige rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (SEM) von Zahnbelag (rosa) auf einem Zahn. Plaque besteht aus einem Film von Bakterien, eingebettet in eine Glykoprotein-Matrix. Die Matrix wird aus bakteriellen Sekreten und Speichel gebildet. Vergrößerung: x300 bei einer Druckbreite von 10 Zentimetern.

Gebrauchte Zahnbürste
@ Science Photo Library / Steve Gschmeissner

Farbige rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (SEM). Zahnbürste mit Zahnbelag und Epithelzellen bedeckt. Die Matrix wird aus bakteriellen Sekreten und Speichel gebildet. Die Bakterien ernähren sich von Zuckern in der Nahrung und produzieren dabei Säure als Abfallprodukt. Diese Säure greift die Schmelzschicht der Zähne an, was zu Karies führt. Eine Ansammlung von Zahnbelag kann auch zu entzündetem und infiziertem Zahnfleisch führen. Vergrößerung: x1000 bei einem Druck von 10 Zentimetern Höhe.

FAKT IST: Der Mund braucht eine ausgewogene, gesunde Balance

Finden die Mikroorganismen versteckte und zugleich vor der Mundhygiene geschützte, d.h. vom Menschen „unterputzte“ Gebissabschnitte oder mikrobielle Schlupfwinkel, können sie sich von dort ungestört vermehren. Schlupfwinkel können die Einfaltung der Mandeln, der Zungenrücken aber auch die Kauflächen und Zahnzwischenräume sein. Besonders der Übergang vom Zahn zum Zahnfleischsaum sind bevorzugte Schlupfwinkel, in denen sich Bakterien massenhaft vermehren. In einem Gramm feuchten Zahnbelag befindet sich die kaum noch vorstellbare Zahl von 4-7 x 10 ¹⁰Mikroorganismen. Das Überhandnehmen einer zunächst noch mit der Gesundheit verträglichen, bakteriellen Mischflora führt entlang der Zahnfleischsäume bereits nach wenigen Tagen zu sichtbaren Entzündungssymptomen, nämlich Schwellung, Rötung und Blutung.

Apropos Erkrankung – Nicht alle Bakterien schaden uns!

Bestimmte Bakterien brauchen wir, um gesund zu bleiben. Denn gerade im Mundraum, wo es feucht und warm ist, können sich alle Bakterien gut vermehren. Damit wir aber dennoch gesund bleiben können, brauchen wir gute Bakterien, die die schlechten verdrängen und kontrollieren können. So entsteht eine gesunde Balance aller Bakterien im Mund. Zähneputzen ist hingegen wichtig für unsere Gesundheit, um die hartnäckigen Plaques an den Zähnen zu entfernen. Der Einsatz von antibakteriellem Mundwasser hingegen sollte vermieden werden, denn damit werden alle Bakterien und Mikroben beseitigt, die guten gesunden und die schlechten. Der Mund hat dann keine ausgewogene, gesund Balance mehr. Genau daraus können schließlich Krankheiten entstehen, wenn die schlechten Bakterien im Mund womöglich nach solch einer radikalen Reinigung die Oberhand gewinnen.